mini münchenPolis: MÜNCHEN 2006 - Uns gehört die Stadt!
Zum Selbstverständnis einer Zukunfts-Metropole


Politik braucht Ergebnisse: Hier das im Gespräch entstandene Zukunfts-Manifest zu
München 2006:




Talk auf der Tanzfläche,
Philosophie auf dem Fußweg



"Wollt ihr n'Bier?" fragt Max Zeidler in die kleine Runde. Auch den vorbeischlendernden Passanten bietet er ein Bierchen an. Um ihn herum stehen Mikrofone, Sofas, Bierbänke. Direkt neben dem Stachusbrunnen. münchenPolis, das parteifreie, politische Netzwerk, will hier ein Streitgespräch zum Thema "München 2006 - Uns gehört die Stadt" anzetteln. Aut Einladungen oder Werbung verzichtet man, stattdessen sollen Passanten spontan mitdiskutieren. Viele gehen einfach vorbei, einige gucken nur, andere aber bleiben stehen, setzen sich dazu und reden mit. Trotz Regen.

                      

Genau das ist es, was der offene Debattierclub münchenPolis will: Eine aktive und engagierte Bürgergesellschaft, statt einer verkrusteten und veralteten Parteienhierarchie. Politik soll den Alltag der Menschen erreichen, kein abstraktes Konstrukt abgehobener Parteifunktionäre bei Christiansen bleiben: "Jeder ist politisch. Jeder zieht sich an, geht zum Friseur, kauft ein. Das alles ist mindestens genauso politisch wie das Kreuzchen, das wir alle paar Jahre auf irgendwelche Stimmzettel machen dürfen", erklärt Mitinitiator Max Zeidler. Neue Ideen und junge Visionen sollen die politische Debatte bereichern: Politik von jedermann für jedermann. Die Forderung nach mehr Partizipation lebt in der Struktur von münchenPolis: Pianist Leonhard Westermayr kümmert sich um die Website, Theaterschauspielerin Anna Böger moderiert ab und zu und Politologin Julia Schmitt-Thiel kann sich für keine Partei entscheiden und ist darum bei münchenPolis. Mit dem Buch "Inventur" leistet das Netzwerk eine Bestandsaufnahme der wichtigsten politischen Streitthemen: Parteien, Solidarität, Rente, Migration werden jeweils auf wenigen Seiten kritisch diskutiert. Dabei beziehen die Autoren eindeutig Stellung, weisen unverhohlen auf Fehlentwicklungen hin und bieten teils provokante Lösungsstrategien. Ein Paperback mit Manifestcharakter nicht nur für Politikstudenten oder Lokalpolitiker, sondern für alle, die sich Gedanken machen über ihre Zukunft.


Jana Edelmann,
MUCS - das münchen magazin der Jungen Volkshochschule